OKT

Geschlechtsbestimmung im Ei

Seit dem 01. Januar 2022 ist das routinemäßige Töten von (männlichen) Küken in Deutschland gesetzlich verboten.

Eine Alternative gibt es mit der Aufzucht von Bruderhähnen. Hier werden die männlichen Küken der Legehennen-Zuchtlinien, die Brüder der Legehennen ausgebrütet und bis zur Schlachtreife aufgezogen („Bruderhähne“).

Eine andere Möglichkeit bietet die Geschlechtsbestimmung im Ei.
Die Gesetzgebung erlaubt es, durch technologische Verfahren das Geschlecht im bebrüteten Ei bis einschließlich zum 12. Bruttag zu bestimmen und die Eier entsprechend zu selektieren. Dieses Verfahren wird auch als „In-Ovo Selektion“ bezeichnet. Die als „männlich“ bestimmten Bruteier werden selektiert und z. B. zu hochwertigem Proteinfutter für den Petfoodbereich verarbeitet.

Derzeit stehen folgende Verfahren zur Verfügung:

Übersicht der In-Ovo-Geschlechtsbestimmungsverfahren

Verfahrensgrundlageoptisches Verfahren
Rassennur Braunleger
Tag der Bestimmung12. Bruttag
Verfahrensbeschreibung

  • Bruteier werden in geschlossener Messkammer von unten mit Halogenlampe durchleuchtet

  • Hyperspektralkamera macht von oben Bilder

  • gemessene Spektren werden analysiert

  • geschlechtsspezifische Färbung der Federkiele nennt das Geschlecht (Braunleger = braune Henne + weißer Hahn)

Vorteile

  • kein Verbrauchsmaterial –
    umweltfreundlich

  • non-invasiv, keine
    Kontaminationsgefahr

Die Messmethode beruht auf der Erkennung der Gefiederfarbe des Embryos mit Hilfe der hyperspektralen Bildgebung. Dies ist möglich, da bei Braunlegern die weiblichen Eintagsküken braune Daunenfedern haben und die Männchen gelbe.

Die Bruteier werden in einer geschlossenen Messkammer von unten mit einer Halogenlampe durchleuchtet, während eine Hyperspektralkamera von oben zeilenweise (Scanner-Prinzip) Bilder macht. In einem parametrischen Verfahren werden die Spektren analysiert und das Geschlecht des Embryos erkannt. Ebenso können durch diese Technik auch unbefruchtete Eier erkannt werden.

Die Eischale bleibt bei dem gesamten Verfahren intakt (= non invasives Verfahren).

Da für die Analyse keine weiteren Verbrauchsmaterialien eingesetzt werden, gilt diese Methode als besonders ressourcenschonend.

Dieses Verfahren ist ausschließlich für Braunleger geeignet.

Verfahrensgrundlageflüssigkeitsbasiertes Verfahren
RassenBraun- & Weißleger
Tag der Bestimmungzw. 9. & 12. Bruttag
Verfahrensbeschreibung

  • Schale wird mittels Laser geöffnet

  • Entnahme eines Tropfens Allantoisflüssigkeit

  • Loch wird mittels Bienenwachs verschlossen

  • Untersuchung der Flüssigkeit mit PCR-Analyse und Bestimmung des Geschlechts

Vorteile

  • für alle Rassen möglich

  • Angebot der Lieferkettenverifizierung + Vermarktung mit respeggt-Herzsiegel möglich

Etwa zur Mitte des Brutprozesses werden die Eier aus dem Brutschrank entnommen. Der „Circuit“ macht mithilfe eines Lasers ein winziges Loch von 0,3 mm in die Schale der befruchteten Bruteier. Dann wird eine geringe Menge der Allantoisflüssigkeit (Harnstoff) entnommen, die anschließend außerhalb der Eier in einen Marker gegeben wird. Anschließend wird das winzige Laserloch mit Bienenwachs versiegelt. Mithilfe einer PCR-Analyse wird die aus den Bruteiern entnommene Flüssigkeit im Labor analysiert und so bestimmt, ob der Embryo männlich oder weiblich ist. Diese Information wird dann automatisch an den „Sorter“ übermittelt. Die Bruteier werden nun entsprechend selektiert.

Das Verfahren eignet sich sowohl für Braun- als auch Weißleger.

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Verfahrensgrundlagekontaktloses Verfahren
RassenBraun- & Weißleger
Tag der Bestimmungzw. 11. & 12. Bruttag
Verfahrensbeschreibung

  • Eier durchlaufen ein MRT (wie in Humanmedizin)

  • Biologische Strukturen = Anlagen der Geschlechtsorgane werden sichtbar

  • Auswertung der Bilder mittels KI und anschließend Bestimmung des Geschlechts

Vorteile

  • für alle Rassen möglich

  • non-invasiv/ kontaktlos, keine Kontaminationsgefahr

Am 11. oder 12. Bruttag werden die Eier dem Brutschrank entnommen und mit dem „Genus Focus“ gascannt, klassifiziert und sortiert. Die Technologie basiert auf Magnetresonanztomographie (MRT) und künstlicher Intelligenz (KI) und zeigt, ohne das Ei zu berühren, ob sich unter der Schale ein weiblicher, männlicher oder kein Embryo befindet. Die völlig kontaktlose Technologie hat keine Auswirkungen auf die Qualität der Küken.

Das Verfahren kann sowohl für Braun- als auch für Weißleger angewendet werden.

(Quelle: Orbem)

Alle dargestellten OKT-Verfahren, sowie die Bruderhahnaufzucht stimmen mit den Anforderungen des KAT-Systems überein. Die daraus erwachsenen Legehennen können KAT-zertifizierte Eier legen.

Download Übersicht

Hier steht die Übersicht der In-Ovo-Verfahren zum Download bereit.